Dieses Video enthält unbezahlte Werbung wegen Markennennung. Der Whisky in diesem Video wurde von uns selbst gekauft. Die Bildrechte liegen bei Leon Schuster – Malt Mariners und Kirsch Import.
Leon und Paddy verkosten des Sea Shepherd Single Malt Whisky live vor der Kamera und schnacken im Anschluss über Malt Mariners. Wie ist Malt Mariners entstanden, was ist Malt Mariners eigentlich und wie geht es weiter?
Dieses Video enthält unbezahlte Werbung. Der Whisky in diesem Video wurde uns von Kirsch Whisky zur Verfügung gestellt. Die Bildrechte für die Whisky-Flaschen liegen bei whic.de. Die Bildrechte für andere Fotos liegen bei Leon Schuster – Malt Mariners.
Leon und Paddy verkosten den Ledaig 18 Jahre vor der Kamera, mit einer überraschenden Wendung im Video. Ledaig ist die rauchige Variante der Brennerei Tobermory auf der Isle of Mull.
Ledaig 18 Jahre Typ: Single Malt Scotch Whisky Herkunft: Schottland, Isle of Mull Stärke: 46,3 % Vol. Kühlgefiltert: Nein Gefärbt: Nein Fassreifung: Sherry Finish Preis: 110 € +
Dieses Video enthält unbezahlte Werbung. Der Whisky in diesem Video wurde von uns gekauft. Die Bildrechte für die Whisky-Flaschen liegen bei whic.de. Die Bildrechte für andere Fotos liegen bei Leon Schuster – Malt Mariners.
Der zweite Single Malt aus der Game of Thrones Reihe wird von allen drei Malt Mariners verkostet. Ob der Lagavulin House Lannister die Prüfung besteht?
Leon und Mirah lassen den Talisker Select Reserve House Greyjoy gegen den klassischen Talisker 10 in einem halben Blind-Tasting antreten. Wer wohl die Nase vor hat? Slainte Freunde!
Diesmal gehts zur Torfnasen-Insel Islay. Leon und Paddy kümmern sich um einen Ihrer Lieblings-Whiskys. Ein klasse „Standard“ Whisky von Laphroaig. Nom Nom!
Wer Scotch Whisky liebt, wird früher oder später Schottland bereisen wollen. Wer auf torfigen Single Malt steht, der hat keine Wahl. Der muss nach Islay! Die Insel Islay ist und bleibt das Mekka für die „Peatheads“, die Liebhaber der schweren Raucher unter den Single Malts. Wer die Zeit hat, sollte in jedem Fall allen Brennereien einen Besuch abstatten und sich ein eigenes Bild machen.
Von den acht aktiven Brennereien auf Islay besitzen ALLE ein Besucherzentrum. Die neue und neunte Brennerei Ardnahoe wird bald ihre Türen öffnen und zwei weitere Brennereien sind in Planung. Wer nur wenige Tage auf der Insel verbringt, wird zwangsweise vor die Frage gestellt „Welche Brennereien besuche ich?“.
Caol Ila ist sicher nicht die attraktivste Brennerei auf der Insel. Sie liegt gemeinsam mit Bunnahabhain und der neuen Ardnahoe Distillery an der nördlichen Ost-Küste der Insel und blickt an klaren Tagen auf die „Paps of Jura“ auf der Nachbarinsel. Vom Fährhafen Port Askaig erreicht man die Brennerei mit dem Auto in 5 Minuten. Von einen Fußmarsch zur Destille würde ich, wenn möglich, abraten, da das Wandern auf den schmalen Single Track Roads Schottlands nicht ganz ungefährlich sein kann.
Caol Ila Distillery
Weder die Gebäude noch die Rahmendaten machen große Versprechungen. Von außen wirkt die Brennerei industriell, was sie nun mal auch ist. Viele Schottlandreisende suchen eher nach „Hands on“, nach Tradition und authentischen Handwerks-Eindrücken und Erlebnissen. Ich rate hier mittlerweile zur Vorsicht. Nur weil eine Brennerei klein und „crafty“ ist, muss sie noch lange keinen hochwertigen Whisky produzieren. Gleiches gilt im Umkehrschluss für Großbrennereien wie Caol Ila. Der Single Malt muss nicht schlecht sein, nur weil die Brennerei ca. 5,5 Millionen Liter Alkohol pro Jahr produziert. Caol Ila stellt einen schwer rauchigen / torfigen Single Malt her, dessen Rauch die phenolischen „Beinah-Gummi-Aromen“ mit erloschenem Lagerfeuer und einer intensiven malzigen Süße paart. Für mich eine betörende Kombination, weshalb der 12 Jahre alte Standard der Brennerei für mich bis heute ein toller „Feierabend am Lagerfeuer“ Whisky ist.
Coal Ila Distillery Visitor Center
Nichtsdestotrotz war ich leicht voreingenommen was die Destille angeht. Diageo der große Spirituosen Konzern hinter Caol Ila hat die Neigung seine Brennereien zu uniformieren, was nicht immer meinen Geschmack trifft. Dies zusammen genommen mit dem Wissen um die Größe der Brennerei, ließ mich mit gezügelter Erwartungen aber doch mit großer Freude auf die letzte unbesuchte Brennerei auf Islay das Visitor Center betreten. Das Besucherzentrum von Caol Ila ist das kleinste und spartanischste auf der Insel. Die meisten Brennereien haben sich gut auf die große Zahl der Touristen eingestellt und bieten ansehnliche Shops und im Falle von Kilchoman und Ardbeg sogar Cafes. Bei Coal Ila ist alles etwas karg und zweckdienlich. Ein paar Klamotten, ein Regal mit Whisky, zwei drei kleine Souvenirs und ein Besucherbuch.
Das stürmische Wetter und der Regen draußen ließen uns dennoch freudig in die Wärme hasten. Ich wurde herzlich von Nigel Brown (Brand Home Guide) begrüßt der mir, auf Grund des ruhigen Tages, eine Privatführung durch die Brennerei gab. Nigel ist ein hervorragender Tour Guide mit der perfekten Balance von Witz und schottischer Gelassenheit. Er war sehr aufgeschlossen und berichtete bereitwillig über alle interessanten Fakten zur Brennerei. Ich fand es äußerst sympathisch, dass er sich augenscheinlich über die Position der Brennerei sehr im Klaren ist und auch nicht versucht dem Kunden ein anderes Bild der Destille zu verkaufen. Sie ist eine Destille zur Massenproduktion auf hohem Niveau. Auch dass Nigel wirklich eine sehr persönliche Führung mit mir machte, hat mich sehr verbrüdert. Er verstand schnell, dass ich die Grundlagen beherrschte und ging eher auf nerdige Details und interessante Fakten ein. So erzählte er mir vom PPM Gehalt von 38 PPM im Malz oder der trüben Stammwürze aus der Mashtun die stolze 12,5 Tonnen Malz verarbeiten kann (Glendronach schafft weniger als 4!). Der getorfte „Wort“ (Stammwürze) wird 55 Stunden in den acht hölzernen Washbacks vergoren, die ungetorfte Würze hingegen 80 Stunden.
Distillery Equipment
Leider dürfte ich, wie bei Diageo üblich, auf Grund der Sicherheitsvorschriften keine Fotos innerhalb der Brennerei machen. Nigel bot jedoch an, uns hinterher welche zu schicken, was ich sehr lieb finde. Das Tasting im benachbarten Gebäude war leider kein richtiges Lagerhaus, aus dem man den Angles’ Share riechen konnte, aber ein Raum mit altem Equipment und geschichtsträchtigem industriellen Destillerie-Charme. Überrascht hat mich vor allem der ungetorfte Caol Ila, der mir persönlich sehr gefallen hat. Eine 1A Führung, an der es von meiner Seite nichts auszusetzen gab!
Caol Ila Distillery Exclusive Bottling
Zurück im Shop schaffte es der Distillery Exclusive mich zu überzeugen, sodass er mit nach Deutschland reisen durfte. 90 £ für einen Whisky ohne Altersangabe ist schon happig, mittlerweile aber leider Standard in den meisten Brennereien. Betrachtet man alle Brennereien der Insel und ihr Angebot an exklusiven Abfüllungen, fällt auf, dass es zwei Fraktionen in diesem Bereich gibt. Eine mit Altersangabe (Bowmore, Bruichladdich, Kilchoman und Bunnahabhain) und eine ohne (Ardbeg, Laphroaig, Lagavulin und Caol Ila).
Dass also solche Cask Strength (Fassstärke) Highend und Sammler-Whiskys um die 100 £ heute ohne Alter angeboten werden, ist kein reines Thema von Diageo. Dennoch habe ich den Eindruck, dass Brennereien des Konzerns überdurchschnittlich häufig solche Distillery Exclusives ohne Alter abfüllen. Am deutlichsten stieß mir dies bei Oban auf, deren Distillery Exclusive mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Auch Cragganmore, Glenkinchie (Stand 2017) und Talisker (Stand 2018) bieten NAS Distillery Exclusives an.
Die Feis Ile Abfüllungen für das legendäre jährlich stattfindende Islay Festival of Music and Malt von Caol Ila und Lagavulin trugen allerdings ein Alter. Versteht meine Gedanken daher bitte nicht als „Diageo-Bashing“. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass man beim Kauf von solchen Sonder-Abfüllungen auch einmal Vorsicht walten lassen sollte. In jedem Fall würde ich vorher um eine Kostprobe bitten, um mir einen eigenen Eindruck des Whiskys zu machen. Persönlicher Geschmack und Preis sollten zueinander passen!
Kommen wir abschließend zu meinem am häufigst zitierten Satz zurück: Am Ende muss jeder selbst für sich entscheiden, ob die gebotene Qualität den hohen Preis rechtfertigt. Ich jedenfalls lasse mittlerweile schon die ein oder andere Sonderabfüllung in den Brennereien liegen, wenn sie für mich nicht dem Preis entspricht. Die Distillery Exclusives und Feis Ile Abfüllungen von Caol Ila und Lagavulin haben es beide mit ins Gepäck geschafft, da wir es in unserem Fall 2018 mit hervorragenden Abfüllungen zu tun hatten!
Hier zur Übersicht einmal die Sonderabfüllungen von 2018 mit Preisangabe (soweit vorhanden):
Bowmore: Handfilled 19 Jahre (Sherry Cask) – 140 £, Distillery Exclusive: 17 Jahre (Bourbon, Sherry & Wine)
Bruichladdich: Handfilleds 10 Jahre (Port Charlotte, 2nd Fill Italian Wine Cask), 11 Jahre (Bruichladdich, PX Cask) – 75 £ für 50 cl, entspricht 105 £ für 70 cl.
Bunnahabhain: Handfilled 13 Jahre (Moine Marsala Finish) – 85 £
Caol Ila: Distillery Exclusive NAS (keine Angabe zu den Fässern) – 90 £, Feis Ile Bottling 2018 10 Jahre (Refill American Oak, Wiederaufbereitete europäische Eiche) – 100 £
Kilchoman: Shop Exclusive 5 Jahre (Red Wine, Single Cask) – 89 £
Laphroaig: Wenn ich mich recht entsinne gibt es hier keinen Distillery Exclusive, dafür die neusten Cairdeas Abfüllungen. Cairdeas Fino – 77 £
Lagavulin: Distillery Exclusive (NAS, keine Angabe zu den Fässern) – 100 £, Feis Ile Bottling 2018 18 Jahre – 130 £
Fazit: Caol Ila ist eindeutig das hässliche Entlein von Islay und wenngleich mir der Besuch sehr gut gefallen hat, würde ich als Insel-Besucher der Brennerei eher eine niedrige Priorität einräumen. Außer natürlich Du bist ein großer Fan der Marke und möchtest zielgerichtet, diese Brennerei besichtigen. Von meiner Seite aus alles Jammern auf sehr hohem Niveau! Einen Besuch ist die Destille für sich allein genommen auf jeden Fall Wert, da wir uns aber auf einer Insel befinden, auf der man in der Regel mit seiner Urlaubszeit knapp haushalten muss, würde ich die anderen Whisky Tempel von Islay zuerst empfehlen. Dies ist weniger dem niedrigen Standard von Caol Ila geschuldet, als dem extrem hohen Standard der anderen Islay-Brennereien, die aus meiner Besucher-Sicht nach wie vor zu den besten Schottlands zählen!
Wenn Du einen Reisetipp möchtest, würde ich Dir folgende Brennerei-Besuche ans Herz legen. Solltest Du alle acht Brennereien besuche, würde ich eine grobe Reihenfolge vorschlagen, damit Du Dich zu den Sahnestücken vorarbeiten kannst: Coal Ila, Lagavulin, Bunnahabain, Bowmore, Bruichladdich, Ardbeg, Kilchoman, Laphroaig. Hast Du nur Zeit für wenige oder gar nur eine: Wähle deinen Liebling!
Zum Abschluss mein ultimativer Experten-Super-Gehimtipp: Einfach wiederkommen!
Paddy und Leon reisen unter mysteriösen Umständen nach Islay und probieren einen Single Malt einer nicht bekannten Brennerei. Was wir von dem Geheim-Whisky halten, erfahrt Ihr im Video.
Ardbeg zählt zweifelsohne zu den beliebtesten „Peathead“-Brennereien Schottlands, der Gemeinde um den schwer rauchigen Scotch Whisky. Vor Kurzem feierte die Islay-Brennerei ihr 200-jähriges Jubiläum. Gratulation! Nachdem Ardbeg viele Höhen und Tiefen durchleben musste und zeitweilig wie so viele ihrer Geschwister in den rauen 80igern eingemottet wurde, wird sie seit 1997 von Glenmorangie PLC geleitet (gehört nun Moët Hennessy Louis Vuitton und Diageo). Ardbeg wird von manchen Whisky Liebhabern kritisch als „Hype-Distillery“ betitelt. Der Grund hierfür liegt wohl in der Vielzahl an Sonderabfüllungen (meist ohne Altersangabe), die meist schnell ausverkauft sind und sich dann im Internet, dank der hohen Zahl an Sammlern, Preisschlachten liefern (siehe Rollercoaster, Alligator, Supernova etc.). Dem gegenüber steht eine vergleichsweise übersichtliche Range von Standardabfüllungen, derzeit der Ardbeg 10 und die drei No-Age-Statement-Geschwister Uigeadail, Corryvreckan und An Oa. Ich werde mich zu diesen Streitfragen nicht weiter äußern, da ich der Meinung bin, wer sammeln will, soll dies tun. Früher oder später könnte diese Blase platzen und wir Whisky-Genießer und Tastingfreunde freuen uns über ein Bad im Sammlerwhisky. So oder so produziert Ardbeg verdammt noch mal guten Whisky und solange das so bleibt, wird das Zeug auch weiter getrunken! Mit 54,2 % Vol. und 57,1 % Vol. bringen Uigeadail & Corryvreckan gut was auf die Wage und die Kühlfilterung spart sich die Brennerei obendrein.
Kommen wir nun aber zur Brennerei selbst. Mit Lagavulin und Laphroaig hat das Islay-Juwel prominente Nachbarn. Alle drei Brennereien sind durch einen Fußweg neben der Straße miteinander verbunden. Man kann daher beide Brennereien an einem Tag entspannt besichtigen. Läuft!
Die Location an Islays Südküste lässt jedes Whisky-Herz höher schlagen. Raues Meer, raue Felsen… und dazu ein Ardbeg! Toll! Die Brennerei ist auch für ihr Bistro, das „Old Kiln Cafe“ im Besucherzentrum bekannt, in dem man sich mit Speisen und dergleichen versorgen kann. Dies kann an einem Distillery-Tour-Tag durchaus einmal überlebenswichtig werden ;). Optisch macht die Brennerei einiges her und die Tour führt durch eine Vielzahl ansehnlicher Räumlichkeiten. In meinem Fall wurde die Tour, wie so oft, von einer attraktiven jungen Frau geleitet, die aber über die Führung hinaus leider wenig Sachkenntnis über Whisky zu haben schien. Das abschließende Tasting fiel auch spärlich aus, wenngleich man ein „Perfect Dram“ Gläschen mitnehmen dürfte. Aber wer fachsimplen will, sollte eben nicht die Standard Tour, sondern eine der Tasting-Touren oder ein Warehouse-Tasting wählen (auf Islay generell eine Empfehlung!!). Zu erreichen ist die Brennerei im Prinzip nur mit dem Bus, der auf Islay bekanntlich sehr sporadisch unterwegs ist. Informiert euch also vorher gut wann euch ein Bus zur Quelle der Ewigen Jugend fährt… und vor allem auch wieder zurück! Nachtrag: Mittlerweile haben wir die erweiterte „Ardbig Tour“ gemacht, die ich nur jedem ans Herz legen kann!
Fazit:
Ardbeg ist wie ich finde eine gute Mischung aus Touristenattraktion und Qualitätsbrennerei. Ihre Extravaganzen im Bereich Sonderabfüllungen waren ihrem Ruf sicher nicht nur zuträglich, aber unverschämt teure Flaschen haben schon andere Brennereien mit schlechterer Gesamtqualität auf den Markt geworfen. Ich finde Ardbeg ist ein absolutes Muss, wenn man sich bereits die Mühe gemacht hat nach Islay zu gelangen.
Slainte Mhath!
Euer Leon
Fakten (Stand März 2015):
Eigentümer: Moët Hennessy Louis Viutton
Gegründet: 1815
Produktionsvolumen pro Jahr: 1.000.000 Liter pro Jahr
Man kann wohl von keiner Islay Brennerei behaupten, sie sei uninteressant. Nichtsdestotrotz wurde vermutlich über kaum eine Brennerei mehr geschrieben, diskutiert und berichtet, als über Bruichladdich. Dies liegt wohl in der stürmischen Geschichte der Brennerei begründet und in dem „Geist“, den sie schließlich erweckte. Bruichladdich wurde 1881 von den Brüdern Robert, William und John Gourlay Harvey gegründet. Interessantes Detail: Sie wurde nicht wie die meisten Brennereien aus Farmgebäuden „zusammengeflickt“, sondern als Brennerei geplant und gebaut. Somit war sie eine der fortschrittlichsten Brennereien ihrer Zeit. Bruichladdich ist (zu recht) stolz darauf noch heute viele der ursprünglichen Ausrüstungsbestandteile zu verwenden, wie etwa die Mühle.
Nach den üblichen Besitzerwechseln wurde die Brennerei 1994 stillgelegt. Dezember 2000 schließlich erwarben Mark Reynier, Simon Coughlin und Gordon Wright (bekannt durch den unabhängigen Abfüller Murray McDavid) für 7.500.000 Pfund die stillgelegte Brennerei, die noch ein Lager mit gefüllten Fässern vorzuweisen hatte. Jim McEwan, zuvor für Bowmore tätig, wurde als Brennmeister gewonnen. Das Motto der Brennerei „Progressive Hebridean Distillers“ prangt noch heute auf den Brennereigebäuden.
In der Folgezeit machte sich die Brennerei einen Namen durch unzählige (ja unübersichtlich viele) Abfüllungen und rührte fleißig die Werbetrommel für die traditionelle und regional agierende Brennerei Bruichladdich. Ich erinnere mich noch gut vor einigen Jahren eine Doku über Bruichladdich gesehen zu haben und an die Begeisterung die ich damals empfand. So war Bruichladdich mit einer der Gründe, warum ich 2014 Islay besuchte. Doch jede Sturm und Drang Phase hat ihr Ende. 2012 wurde die Brennerei von Rémy Cointreau für 58.000.000 Pfund gekauft. Kein schlechter Deal für die bisherigen Besitzer. Bleibt zu hoffen, dass das Expertenteam sich bald weiterer stillgelegter Brennereien annimmt.
Nun gut die „jungen wilden Jahre“ von Bruichladdich sind vorbei. Wir dürfen aber gespannt sein, was die Brennerei in der Zukunft für uns bereit hält. Ihre riesige Range wurde jedenfalls schon einmal auf eine übersichtlichere Zahl von Abfüllungen zusammengekürzt. Ein wichtiges Vermächtnis der Experimentierfreude der alten Besitzer ist sicherlich der „Octomore“, der rauchigste Whisky der Welt. Mit bis zu über 300 ppms (parts per million) schlägt er andere Islay Malts um Längen (gewöhnlich zwischen 30 und 60).
Der Besuch vom winzigen Ort Bruichladdich und der gleichnamigen Brennerei ist, wie auf Islay so viele Brennereien, mit dem Bus möglich. Wenngleich man manchmal etwas Glück haben muss und ggf. auch mal in einen Schulbus einsteigen muss ;). Bei gutem Wetter kann man von Bruichladdich aus über das Loch Indaal zum Ort und der Brennerei Bowmore hinübersehen.
Der Besuch der Brennerei war ein reines Vergnügen. Als ich dort eintraf fielen mir die vielen jungen attraktiven Frauen auf, die bei Bruichladdich arbeiteten. Im Verlauf des Urlaubs wurde mir klar, dass dies Usus auf der Insel ist und der einheimischen Jugend eine Arbeitsperspektive bietet. Nichts dagegen einzuwenden! Die sehr gute Tour wurde ebenfalls von einer jungen Frau names Michelle geleitet. Einige Highlights der Tour waren die offene Mashtun, die Mühle aus dem 19. Jahrhundert und die eigene Abfüllanlage. Bruichladdich hat neben den Pot Stills für ihren Whisky auch noch eine eigene Brennblase in der sie den hauseigenen Gin brennt. Die Still wurde liebevoll „Ugly Betty“ getauft und ist mit einem (gar nicht so hässlichen) Pinup geschmückt. Bei Bruichladdich läuft eben vieles etwas informeller und „progressiver“ :). Die Verkostung nach der Tour fiel äußerst großzügig aus. Soll mir nochmal einer damit kommen Schotten seien geizig ^^.
Fazit: Bruichladdich ist ein absolutes Muss für Whisky-Fans. Wer den langen Weg nach Islay auf sich nimmt, der sollte sich einen Besuch (oder ein Warehouse Tasting) nicht entgehen lassen! Es gibt reichlich zu entdecken!